GESCHICHTE VON PRESSBURG 3

PRESSBURG – die Hauptstadt von Königreich Ungarn - Vom Anfang des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

Herausgeber: Ingrid Kušniráková und Peter Šoltés
Vorausgesetztes Erscheinungsjahr: 2014

Der dritte Band der vorbereiteten Monographie schildert die Geschichte der Stadt ungefähr in den Jahren 1526 – 1783. Die Zeit ist durch die vernichtende Niederlage bei Mohács gekennzeichnet. In deren Folge besetzten die Osmanen mehr als ein Drittel des Königreichs. Nördlich der Donau strömten Flüchtlinge vom Süden und auch die Pressburger wurden von der Panik ergriffen. Während der Jahre 1529 – 1530 ließen sie die drei um die Stadtmauern liegende Kirchen niederreißen, damit der Feind bei Belagerung in ihren Mauern keinen Schutz finden konnte. Aus Pressburg (wie auch aus anderen ungarländischen Städten) wurden Juden unter Vorwand sie seien potentielle Verbündete der Osmanen verjagt und die Stadt wurde zu einer Festung. Nach dem Fall von Ofen/Buda bekam Pressburg das Statut der Hauptstadt von Königreich Ungarn. Zu entscheidenden Gründen gehörte die Nähe der Stadt zu Wien (dem Sitz der regierenden Habsburger), die vorteilhafte Donaukommunikation als auch geeignete Infrastruktur (Pressburg gehörte zu größten ungarländischen Städten). Pressburg wurde zum politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Zentrum des Landes, hier fanden die Krönungen der ungarländischen Könige statt, hier siedelten die Zentralorgane des Landes, die ihren Sitz nicht in Wien hatten, hier wurden die Landtage abgehalten. Nach der Abwehr der osmanischen Gefahr an der Wende des 17. und 18 Jahrhunderts begann die neue Entwicklung der Stadt unter friedlicheren Verhältnissen, dessen Folge es zu einem barocken Bau-boom und kultureller Entfaltung kam. Die Zeit von Maria Teresia – verbunden mit dem massiven Umbau der Burg und dem Bau von pompösen Gebäuden in der Stadt – wurde durch die Ära Josephs II. gewechselt. Der reformatorische König verlegte die Hauptstadt wieder nach Ofen/Buda. Deswegen wurde Pressburg im 19. Jahrhundert eine gemütliche aber gewissermaßen periphere Stadt außerhalb des politischen Zentrums.

Die Ambition der Autoren ist dem Leser die Beziehung der frühneuzeitlichen Stadtbewohner zur umliegenden Natur, aber auch die Ereignisgeschichte und ausgewählte Themen anzubieten. Im Zentrum des Interesses wird nicht nur die „große“ Geschichte der Stadt präsentiert durch die Krönungen der Herrscher, die Landtage oder den Kampf um die Erhaltung der städtischen Autonomie, sondern auch das alltägliche Leben der Stadtbevölkerung, Festivitäten aber auch militärische Ereignisse, Überschwemmungen oder Pestepidemien. Die Autoren besprechen die Veränderungen in der Topographie der Stadt, die soziale und religiöse Struktur der Bewohner, ihre Ernährung oder soziale Verpflegung, aber auch Formen, wie sie ihre Freizeit verbrachten.